Showroom

Zerrissene Moderne

    Client

  • Kunstmuseum Basel, Schweiz
  • Date

  • Okt. 2022 - Feb. 2023
  • Involvement

  • Entwicklung und Umsetzung einer Audiocollage für die Ausstellung; Textbearbeitung, Aufnahmen und Hörspiel-Produktion
  • Links

    Website

Korrespondenz zwischen Georg Schmidt und Paul Westheim

Mit: Ueli Jäggi und Bernhard Schütz

Die Sammlung von Werken der klassischen Moderne im Kunstmuseum Basel gehört zu den berühmtesten ihrer Art. Dabei ist sie vergleichsweise spät entstanden. Im Sommer 1939 – kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs – gelang es dem damaligen Direktor des Hauses, Georg Schmidt (1896–1966), 21 Meisterwerke zu erwerben. Diese waren 1937 im Zuge der nationalsozialistischen Kulturpolitik als «entartet» diffamiert und zwangsweise aus deutschen Museen entfernt worden. Das Reichspropagandaministerium ging davon aus, einen Teil der Werke gegen Devisen ins Ausland verkaufen zu können. Deshalb gelangten ausgewählte, für «international verwertbar» erachtete Kunstwerke über verschiedene Kanäle auf den Markt.

Die Ausstellung Zerrissene Moderne beleuchtet diesen wichtigen Moment der Basler Sammlungsgeschichte in allen Facetten. Zudem widmet sie sich der künstlichen Zersplitterung der modernen Kunst durch den kulturpolitischen Gewaltakt des NS-Regimes. Denn die Selektion in «verwertbare» und alternativ dem Vergessen oder der Zerstörung anheim gegebene Kunst hat bis heute Auswirkungen auf die Museumssammlungen in aller Welt. Die sowohl kunsthistorisch wie historisch angelegte Ausstellung vermittelt unerwartete Geschichten von Menschen, Werken und Handel.

NOUS produziert für den letzten Raum der Ausstellung eine Soundcollage und setzt die Korrespondenz zwischen dem damaligen Direktor des Kunstmuseums, Georg Schmidt, und dem im Pariser Exil lebende Kunstkritiker Paul Westheim in ein intensives Hörerlebnis um. Die beiden renommierten Schauspieler Ueli Jäggi und Bernhard Schütz lassen den Briefwechsel zwischen Schmidt und Westheim aus dem Juli 1939 lebendig werden. Ein Dialog im Kontext öffentlicher Kritik an der Versteigerung, An- und Verkaufsstrategien der Kunst und den gemeinsamen Versuchen zur «Rettung der Moderne».